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THE SAD SMOKY MOUNTAINS
EINE ZIVILE AKTION UND EIN KUNSTWERK

Liebe Freunde,

letzte Woche habe ich mir beim Verlassen des Studios von Herrn Prof. Antonio Papisca, Gelehrter des Internationalen Rechtes des Zentrums für Menschenrechte von Padua [Kathedra UNESCO für Menschenrechte, Demokratie und Frieden, Universität von Padova], gesagt «Kopf hoch, man muss handeln, die dem Anschein nach verrückten Ideen müssen Wirklichkeit werden». Kurz zuvor sagte mir der Professor, unterrichtet über meine Leidenschaft für die Berge und für die Erforschung, während der Darlegung meiner Strategie für die nationale Unesco-Konferenz zu Gunsten meiner Stadt – Vicenza – bezüglich der unhaltbaren Situation in Tibet: «Wir dürfen den Dalai Lama nicht alleine lassen. Er hat in den letzten Tagen große moralische Kohärenz gezeigt». Ohne Zweifel, sagte ich und fast vorsichtig offenbarte ich ihm: «um ehrlich zu sein hätte ich eine andere zivile Werk auf dem Niveau der letzten ausgetüftelt». Ganz spontan – es handelt sich, wie ihr gleich merken werdet, um eine heiße Sache, die entflammt -  durch seine Verfügbarkeit, wenn nicht sogar Enthusiasmus hinsichtlich meiner Aktionen angetrieben, entwarf ich den Titel des neuen Projektes: “The Sad Smoky Mountains”. Ich glaube, ich traf mitten ins Herz.

Hier schreibe ich euch nun also, Freunde des Bergsports und nicht nur. Die Idee, die ich euch übermitteln werde, ist ein ganz einfacher und leichter Plan, der für jeden zugänglich ist. Trotz allem reicht die Idee alleine nicht. Sie braucht eine organische Form, die ihr Integrität und Beständigkeit verleiht, und vielleicht auch ein Befreien hinsichtlich derjenigen, die skeptisch gegenüber oder sogar gegen zivile Aktionen sind. Die Idee muss also ein Kunstwerk werden, wie es bei meiner “letzten” vorhin kurz angesprochenen Werk-Aktion der Fall war [siehe The Wandering Cemetery und Portfolio entsprechende Bilder], wo ich nachts 400 weiße Kreuze von den Hochebenen Venetiens runterkommen ließ, ein umherschweifender Friedhof und Symbol der zehntausend Kriegsgefallenen, die die Stadt besuchen kamen, um zu sehen, wie die Lebenden handeln. Die Werk gab der Stadt Vicenza und ihrer schlechten Missgeschicke einen ziemlichen Schlag, der einen Werdegang ins Rollen brachte – u.a. ihre Ausstellung auf der „Biennale di Venezia“ – und demnächst ihre Präsenz auf der nationalen Unesco-Konferenz für Vicenza.

Dies ist kurz gefasst die neue Idee: «das zerbrochene Herz der Berge und der Menschen mit der Farbe der Schande – Traurigkeit  -Empörung erzünden und denjenigen Antrieb gegen, die widerstehen».

Nachstehend führe ich die organische Entwicklung und den Denkansatz auf, der die Idee in Kunst, in eine Aktion umsetzt, die anhalten kann und sich nicht unnütz verflüchtigt. Technisch gesehen ist diese Aktion weniger schwierig als die letzte, auch wenn ich die wahrscheinlich höheren Entwicklungen noch nicht übersehen kann. Ich habe viele Freunde, vor allem unter den Bergsteigern. Ich rufe sie und die Seriösität [sicherlich durch “gesunde Verrücktheit“ verschleiert], die sie in mir erkennen, auf.

Ich werde – zusammen mit einer Gruppe von Leuten, die schon dabei ist, sich zu bilden – in den ersten Tagen des Monats Mai, während der Mount Everest missbraucht wird, das Matterhorn besteigen. Die anderen Berge – und diejenigen, die für die Freiheit und die Menschenwürde der Völker kämpfen, die sie bewohnen, –  werden dort warten

Sehen wir mal wie es sich abwickelt. Die Zeit wird es uns sagen. Seid umarmt.

Alberto Peruffo [ Italien ]

 

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26/03/2008 >> Projekt des Werkes

BERGSTEIGER ALLER WELT VEREINIGT EUCH
- reell oder virtuell, durch Aktion oder durch Gedanken -
THE SAD SMOKY MOUNTAINS & skyscrapers
Aufnahme mittels Symbole und Gedanken des zerbrochenen Herzen der Berge und derjenigen, die sie  besteigen
a land living sculpture_eine sozioambientale Skulptur
erfunden und geleitet von Alberto Peruffo

[All over the world unmittelbar vor der Ankunft der olympischen Fackel auf dem Gipfel des Mount Everest
+ dem Tag der Einweihung der Olympischen Spiele von Peking]
 

Erzählende Synthese des Werkes
Der Mensch hat die Kontrolle über sich selbst und über das, was er Natur nennt, verloren. Die Regierenden der Welt nähren die olympische Fackel der Scheinheiligkeit. Eine unkontrollierbare Schar von Menschen und Bergen entzünden Verstand und Herz, um im Himmel ein Netz vom Weiten sichtbarer Signale zu hinterlassen,  ein unregierbares Netz von Empörung, Traurigkeit und Rebellion gegen die alltägliche Verletzung der Grundgesetze. Das, was vom Menschen bleibt, der keinem anderen als sich selbst gegenüber Respekt zeigt, sei es einem anderen Menschen gegenüber oder einer ohne Abhilfe verbogenen Natur, ist Rauch. Der Schatten des vergossenen Blutes, Schande für diejenigen, die immer geschwiegen haben. Antrieb für diejenigen, die widerstehen wollen.

Erste Anzündung
Um 13.00 Uhr (lokale Uhrzeit), eines Morgens klaren Himmels und schwachen Windes in den ersten zehn Tagen des Monats Mai 2008 (vorgesehene Periode für das Vorbeiziehen der olympischen Fackel auf dem Mount Everest) in den Bergen – Symbol des Bergsports – insbesondere in den Alpen, wie der Mont Blanc, der Monte Rosa, das Matterhorn, der Monviso usw. (es gibt keine Grenzen, weder geographisch gesehen, noch was die Höhe angeht, aber man wird versuchen, die Kräfte auf den wichtigsten Berggipfeln zu konzentrieren, niemanden verachtend, der auch niedrigere Gipfel in Angriff nehmen will).

Zweite Anzündung
Wie oben beschrieben in den Städten an jeglichem Ort. Um 13.00 (lokale Uhrzeit), am Morgen des 8. Augusts 2008, Tag der Einweihung der Olympischen Spiele in Peking, auf allen Berggipfeln, Hügeln oder Anhöhungen bedeutender Aussicht, einschließlich künstlicher Bauten wie Hochhäuser und ähnlichem.

Durchführungsmodalität des Werkes
Anders als das Netz der Netze, das sich an einem einzigen Punkt der Oper The Wandering Cemetery, The Sad Smoky Mountains anlehnend versammelt, wird ein Netz von Netzen vorgesehen, das sich überall verbreitet und sich nicht kontrollierbar entwickelt (so dass das, was man bekämpfen will, fast im Widerspruch steht), ein Netz ohne Grenzen und überall zugänglich. Die Durchführungsmodalität des Netzes ist Punkt für Punkt extrem einfach und lässt sich durch ökonomische Mittel verwirklichen. Neben dem Rucksack und der gesamten notwendigen Ausrüstung für die Reise, die selbstverständlich mit all dem, was man auf der Reise verbraucht hat, wieder mit nach Hause genommen wird, die folgenden 4 unerlässlichen Elemente vor:

1 gutes Paar Schuhe :-[ verbunden mit einem denkenden Kopf]-: für diejenigen, die die Berge besteigen werden :-[ besser in Gesellschaft handeln, mit einer Gruppe von Freunden, sowohl für den gemeinsamen Effekt bei der Anzündung als auch für die Sicherheit beim Bergsteigen]-:

1 Set Rauchpatronen SMOKE 2 oder SMOKE 3 roter Farbe, in jeglichem Fachgeschäft für Meereskunde oder Waffen, in jeglichem Schreibwarengeschäft oder Eisenwarenhandlung usw. erhältlich. Der Preis variiert zwischen 1,50 und 10 Euro pro Rauchpatrone. Es wird empfohlen, mindestens zwei pro Person zu kaufen (fünf Stück im Falle von kleineren Rauchpatronen, SMOKE 1 oder andere mit Zündschnur, die alle zusammen angezündet werden sollten, um einen beachtlichen Effekt zu erzielen) und es wird darauf aufmerksam gemacht, die Hüllen, die die natürliche Mischung aus Nitrat, Kalium und Zucker zusammenhalten (Mischung, aus der die Rauchpatronen gemacht werden), wieder mit nach Hause zu bringen.

1 Fotoapparat oder Digitalkamera, um die Anzündung zu dokumentieren.

1 synchronisierte Uhr mit lokaler Uhrzeit.

Für die erste Anzündung am Tag, der von einem Zentrum der Datenausarbeitung festgelegt wird, – zusammenfassbar mittels einer in engem Kontakt zu einem Wetterdienst und zu der Entwicklung der Geschehnisse in Tibet, Ort des nördlichen Gebirgskamms des Everests, stehenden Kollaboration – wird man auf den Spitzen der Berge gleichzeitig die Rauchpatronen anzünden, indem man dabei versucht, nicht nur Bilder von der eigenen Anzündung zu machen, sondern auch von denen, die man von Weitem sehen kann.  

Für das zweite Anzünden wird man je nach Wetterbedingungen wie oben beschrieben am Tag der offiziellen Einweihung der Olympischen Spiele vorgehen.  

Als Datensammelzentrum sowie zur Koordinierung der Berg- und Städtedeckungen wird jedem die Homepage www.sadsmokymountains.net zur Verfügung stehen, mit Referenten der einzelnen Zonen. Die Anzündungen werden nach geographischen Bereichen und den entsprechenden lokalen Uhrzeiten koordiniert.

Zweck des Werkes
- In einer Epoche wachsender Übergriffe und unerträglicher Scheinheiligkeit wie die der bevorstehenden Olympischen Spiele von Peking, wo die Menschenrechte des tibetanischen Volkes verletzt werden und der höchste Berg der Erde missbraucht wird, indem er den Ansprüchen der kommerziellen Olympischen Spiele unterworfen wird, die zu perversen Spielen geworden sind und nicht mehr das Symbol der Freiheit und der Beschränktheit, sondern der Allmächtigkeit und der Selbstgefälligkeit darstellen, von dem, was man um einen Kreislauf schaffen kann, der zum Vergnügen und zum Ruhm des Menschen geschaffen wird, indem oft die Grenzen der menschlichen Natur verletzt oder die natürlichen Bedingungen, in denen wir uns niederlegen, manipuliert werden und somit falsche Freiheiten geschaffen werden;
- In einer Epoche großen Rauches in den Augen der Regierenden der Welt und derjenigen, die sie an der Macht haben wollten;
- In den Tagen der bevorstehenden Olympischen Feier
>>> möchte man ein Alarmsignal an die Menschen guten Willens loslassen, ein Signal zur Unterstützung der Personen, die sich täglich für die Menschenrechte und für ihre unveräußerliche Umwelt engagieren, ein Zeichen der Solidarität an die mutigen Führer wie der Dalai Lama, dessen Redlichkeit und Weitsicht Leitfaden und Beispiel sein sollten zur Bekämpfung der verheerenden Dunkelheit, die durch die moralische Nachlässigkeit von zehn, wenn nicht von Hunderten würdeloser und rücksichtsloser Politiker, einflussreicher Männer und Intellektuellen geschaffen wurde, die denken oder sogar verlangen, unbesiegbare Besitzer unseres Schicksals, ihrem neusten käuflichen Produkt, zu sein.

 

Aufruf des Werkes

Liebe Freundinnen und Freunde,

worum wir euch bitten, kann erneut verrückt oder zu kurzlebig wirken, um künstlerische und zivile Effekte zu erzielen, die den Zweck haben, den wir alle - Autoren und Co-Autoren – zu erhalten erhoffen: ein rotes Signal im Himmel zu hinterlassen, um unsere Missbilligung gegen die Übergriffe und Scheinheiligkeiten unserer Zeit auszudrücken. Ein symbolisch gesehen von der Erde, von den Bergen, von unserem Gewissen ausgestoßenes Zeichen, im Moment, in dem eine olympische Fackel angezündet wird, die anstatt die hohen Prinzipien zu garantieren, an die sie sich inspiriert, die großen Gegensätze unserer Epoche tragisch widerspiegelt, die zu einem Markt geworden ist, wo man alles verkauft, sogar das Schicksal des Menschen und der Natur, in der man nun kläglich lebt. Es scheint fast, als ob die olympische Fackel, die auf den Gipfel des Mount Everest getragen wird, dazu bestimmt ist, ins Innere der Erde befördert zu werden, assimiliert, zurückgewiesen und herausgewürgt unter einer anderen Form über andere Berge der Welt (seien sie reell oder künstlich, felsige Gipfel oder einschläfernde Gewissenhaftigkeiten), um den Himmel mit der Farbe des Blutes, der Schande, der Traurigkeit und letzten Endes der Rebellion zu färben, unser individueller Akt der Missbilligung, die niemand kontrollieren kann, da sie einzeln und ungreifbar ist. Wenn die Regierungen, die Kommissionen, die Mannschaften, die Athleten gegenüber den unannehmbaren Geschehnissen dieser Tage in Tibet schweigen, um nicht von den Geschehnissen zu sprechen, die an anderen Orten der Erde  verborgen sind, der “zivile Westen” eingeschlossen, sollen sie das bloß tun. Wir hingegen lassen uns nicht von den Gefälligkeiten der Politik und der Wirtschaft erniedrigen, wir wollen mit einer einfachen für alle vom Weiten sichtbaren Geste sprechen, wie es jeder von uns ohne große Mühe und ohne auf jegliche Art und Weise berührt zu werden tun kann, da wir keine einzige Art von Schaden oder Gewalt gegenüber anderen ausüben. Unsere einzige Waffe wird die Kunst, die freie und dokumentierbare Kreativität sein, ein Netz von Netzen, das sich Informationen, Bilder, Dokumente zuspielen wird, um ein Kunstwerk zu schaffen, dessen ziviler Zweck höher als jeder weitere Zweck ist, eine soziale in der Landschaft geschaffene Skulptur, um die unauflösbare Allianz zwischen Mensch und Natur, zwischen Mensch und seiner Umgebung, sei es Landschaft, Tier, Pflanze, Mineral oder seinesgleichen, ein eigener Reflex gegenüber anderem, dessen Verletzung den Tod beider proklamiert, hervorzuheben. 

Liebe Freunde, ich erwarte euch alle auf den Gipfeln der Berge, zünden wir gemeinsam den Mut und die Empörung an, die in uns steckt!

Namasté.

Tashi delek.

Assalamu-alaikum.

La pace sia con voi.

Friede sei mit euch.

 >> Alberto Peruffo, Montecchio Maggiore, Vicenza, Italien

 

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